Chronik


Die Blasmusik Don Bosco stammt aus der Pfarre St.Johannes Bosco / Neuerdberg im 3. Wiener Gemeindebezirk. Es war im Jahr 1973 als der damalige Kaplan der Pfarre, P.Karl Bleibtreu, sich seinen Jugendtraum erfüllte, und die „Jugendblasmusik Don Bosco" gründete. Er erhielt eine Menge alter, verbeulter Musikinstrumente, ließ sie reparieren, kaufte dazu, was an Instrumenten für eine komplette Kapelle notwendig war, und motivierte die Pfarrjugend mitzumachen, und Blasinstrumente zu lernen. Zu Fronleichnam 1974 kam der erste Auftritt im Rahmen der Fronleichnamsprozession. Zwar hatten wir nur die bei dieser Feier benötigten Kirchenlieder im Repertoire, doch immerhin weniger als ein Jahr zuvor wußten die meisten noch nicht, wie man ein Instrument hält, geschweige denn spielt. Die Ordensleitung beschloß jedoch, daß die Talente von P. Bleibtreu woanders dringender gebraucht werden, und versetzte ihn nach Graz, wo er in weiterer Folge ein Pfarrzentrum aufbaute - und (wen wundert’s) eine weitere Kapelle gründete.


Im selben Herbst übernahm Prof. Josef M. Schuh die Leitung der Kapelle. Am Muttertag 1975 spielte die Kapelle ihr erstes Ständchen mit weltlichem Repertoire. Die Kapelle wurde rasch über die Pfarrgrenzen bekannt. Die erste provisorische Uniform bestehend aus schwarzen Schultertüchern und roten Schiffchen konnte durch eine richtige ersetzt werden. Die Kapelle war zunächst Elternvereins-artig organisiert. In den ersten Jahren fungierten die (nach Salesianer-Tradition oftmals wechselnden) Kapläne der Pfarre als Obmann, bis Robert Urwaleck die Obmannsfunktion übernahm. Der Beitritt zum Wiener Blasmusikverband eröffnete weitere Möglichkeiten insbesondere in der Ausbildung der Musiker und im Austausch mit anderen Kapellen. Die Teilnahme einiger Musiker unserer Kapelle am Wiener Jugendblasmusikorchester bei den in den Sommern stattfindenden internationalen Treffen „Jugend und Musik in Wien" sei als herausragendes Detail genannt. Die Aktivitäten der Kapelle beschränkten sich allerdings nicht nur auf die Musik, es gab auch gemeinsame Theateraufführungen und Skiwochen.


Die große Krise begann 1979 als einige Musiker erkannten, daß ihre Interessen nicht mehr denen vergangener Jahre entsprachen, und die Kapelle verließen. Auch Kapellmeister Schuh warf das Handtuch. So wurde über Vermittlung des WBV zunächst Ferdinand Haberl neuer Kapellmeister. Er war zugleich auch Kapellmeister des Musikvereins Rudolfsheim, so ergaben sich seit jener Zeit eine starke Verbindung der beiden Kapellen, insbesondere spielen einige Musiker damals wie heute in beiden Kapellen. Nachdem Ferdinand Haberl aus privaten Motiven seine gesamte Musikerkarriere beendete, übernahm Mag. Wolfgang Findl die musikalische Leitung der Kapelle. Doch der fortschreitende Exodus von MusikerInnen, und insbesondere ein nicht mehr vorhandenes Bass-Register schränkten den Wirkungskreis der Kapelle immer mehr ein. Schließlich war die Kapelle de facto tot, und nur einige Unentwegte hielten den Betrieb am Leben, indem sie wenigstens die Kirchentermine in Quartett- bzw. Quintett-Besetzung spielten.


1983 entschlossen sich Pfr.P.Scharwitzl und Obmann Urwaleck den Ex-Kapellmeister Schuh und einige Ex-musiker zum Comeback zu überreden. Das Wiedererscheinen der Kapelle fast aus dem Nichts und das neue Aussehen in knallig roten Pullundern erzeugte schnell eine positive Stimmung und einen neuen Aufschwung. An Auftritten ragten heraus die Begleitung der Pfarre an den Salesianer-Wallfahrten nach Maria Zell und Attnang Puchheim, Konzerte für das Wiener Kulturamt und die regelmäßige Teilnahme an den Veranstaltungen des WBV, insbesondere bei Wertungsspielen und im Wiener Marschblock beim Österreichischen Blasmusikfest. Irgendwann in dieser Zeit erinnerten wir uns an unser Durchschnittsalter, und strichen das Wort Jugend aus unserem Namen, seither nennen wir uns Blasmusik Don Bosco. 1992 vertraten wir Wien beim Niederösterreichischen Blasmusikfest in St.Pölten, in dessen Rahmen auch der Spatenstich für die Regierungsgebäude der neuen Landeshauptstadt gesetzt wurde. 1992 kam es auch zur Anschaffung der neuen Uniform. (Es wurde versucht, auch diese Internet-Seite in den Grundfarben der Uniform, also rot-weiß-schwarz zu gestalten.) Nach 13 Jahren äußerst verdienstvoller Tätigkeit beendete Robert Urwaleck 1992 seine Funktion als Obmann. Manfred Lechner folgte ihm für kurze Zeit nach. Seit 1993 führte Josef Schuh auch die organisatorische Leitung unserer Kapelle. Die Blasmusik Don Bosco beteiligte sich (wie alle Wiener Kapellen) im März 2000 an der CD "Faszination Blasmusik - 40 Jahre Wiener Blasmusikverband", die unsere Dachorganisation aus Anlaß ihres Jubiläums herausgegeben hat. Im Juni 2000 erhielt unser Kapellmeister Josef Schuh als Anerkennung für seine langjährige Tätigkeit die "Ehrennadel in Gold des Wiener Blasmusikverbandes".
Seit 2001 präsentiert sich die Blasmusik Don Bosco auf einer eigenen homepage.
Herausragend in den Tätigkeiten im neuen Jahrtausend war die Mitwirkung an der Wallfahrt der Pfarre aus Budapest nach Peliföldszentkereszt in Ungarn im Jahr 2006, sowie die Jubiläumsfeiern zum 30jährigen (2003) und 35jährigen Bestandjubiläum (2008).
Unser Proberaum befindet sich seit den Gründertagen in den Räumen des ehemaligen Kinderheims unterhalb der Don Bosco Kirche. 2009 kam es zu einer Vergrößerung des Raumes und dann zu einer in Eigenregie von einigen Musikern durchgeführten Renovierung. Nicht nur der Raum erstrahlt seither in neuem Glanz, auch das in fast 40 Jahren doch sehr umfangreich gewordene Notenarchiv erfährt eine sehr engagierte und zeitaufwändige Betreuung durch Bernhard Bruner. Als Dank für die stets offenen Ohren für Anliegen der Blasmusik Don Bosco wie Uniformerweiterung, und Proberaum-Vergrößerung / -Renovierung wurde unser Pfarrer P. Franz Lebitsch mit der Ehrennadel des Wiener Blasmusikverbandes in Silber ausgezeichnet. Auch zum 50 Jahre Jubiläum des Wiener Blasmusikverbands wurde wieder eine CD aller Wiener Kapellen aufgenommen mit Schwerpunkt Wiener Musik. Die Blasmusik Don Bosco spielt hier den "Landstraßer Bürger Marsch", ein Stück das uns an unsere Gründertage erinnert.


Mit dem Konzert 2013 zum 40 Jahr Jubiläum endete auch die bisherige Gepflogenheit nur in Jubiläumsjahren ein Konzert selbst zu veranstalten. Seither wird jährlich ein Konzert durchgeführt als Höhepunkt unseres musikalischen Frühlings. Und als gemütlicher Gegenpol dazu ein Dämmerschoppen im Herbst, der bei seinem Debüt im November 2014 großen Anklang fand.
2015 wurde dann der Generationenwechsel in der Vereinsleitung vollzogen, Bernhard Bruner wurde musikalischer Leiter, Prof. Josef M. Schuh behielt die organisatorische Leitung.
2015 gab es auch eine Erweiterung unserer Uniform. Es wurden grübne Gilets angeschafft, und die roten Mascherl wurden durch Krawatten erstetzt.
Seit 2015 versuchen wir auch mit einem unregelmäßig erscheinenden Newsletter unsere Fans zu erreichen.


Dem Wunsch nach leichterem Zugang zu Förderungen und dem Vorhaben anstatt von Einzelkämpfern ein Team für die Weiterentwicklung der Kapelle sorgen zu lassen führten zur Gründung eines Vereins. Seit 2017 sind wir nun offiziell der Verein Blasmusik Don Bosco Neuerdberg an dessen Spitze ein 7-köpfiger Vorstand steht.
Dass dies der richtige Schritt war, um im Fall des Falles einen geordneten Übergang zu haben, zeigte sich schneller als uns lieb war. Im Sommer 2018 starb unser Obmann Josef Schuh, und seine Stellvertreterin Sandra Schweitzer übernahm seine Funktion. Sie legte aber bald ihr Amt zurück, und seither ist Anna-Sophie Silli, seit ihrer Hochzeit Anna-Sophie Arthaber, die neue Obfrau des Vereins.


Die Jahre 2021 und 2022 waren dank des Corona Virus, und der damit verbundenen Maßnahmen einge nie dagewesene Herausforderung. In beiden Jahren gab es monatelang keinerlei Veranstaltungen, serienweise mussten Veranstaltungen abgesagt werden, statt Proben gab es 14-tägig virtuelle Treffen, bei denen unser Kapellmeister als engagierter Quizmaster in Erscheinung trat.

Seit der GV 2023 ist Bernhard Bruner Obmann des Vereins.






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